Bürgermeisterkandidaten in der Stadtkirche St. Georg

Pressebericht Westfälische Rundschau Von Angst und Sorge um die Zukunft in der Stadt geprägt waren viele Fragen, denen sich die vier Bürgermeister-Kandidaten am Dienstag in der Stadtkirche auf Einladung der evangelischen und katholischen Kirche stellten.

Kandidaten bezogen Position

Westfälische Rundschau, 19.08.2009, Andreas Gruber

Von Angst und Sorge um die Zukunft in der Stadt geprägt waren viele Fragen, denen sich die vier Bürgermeister-Kandidaten am Dienstag in der Stadtkirche auf Einladung der evangelischen und katholischen Kirche stellten.

Moderiert wurde die gutbesuchte Veranstaltung durch Superintendent Jürgen Lembke, Pfarrer Udo Kytzia (ev. Gemeinde Stadtbezirk) und Pfarrer Axel Heinekamp (St. Marien). Menschen aus den Gemeinden hatten ihre Fragen vorab formuliert, es konnte aber auch aus dem Publikum gefragt werden. Kurz nach der Vorstellungsrunde ging es denn auch sofort in die Vollen. Was sie denn von der Wahrung der Schöpfung hielten, wollte Dr. Matthias Laarmann von der GFL im Zusammenhang mit dem Trianel-Kraftwerksbau von den Kandidaten wissen. Es gab Unmutsäußerungen von den hinteren Rängen!

Die Schöpfungsfrage erschöpfe sich nicht an Umweltpolitik, konterte Annette Droege-Middel (CDU). „Wir sind auch verpflichtet, für Menschen Arbeit zu schaffen." Beifall! Außerdem breche man mit dem Stadtwerke-Verbund Trianel die Position der marktbeherrschenden Energiekonzerne.

Amtsinhaber Stodollick (SPD) wich einer direkten Antwort aus: Ein Bürgermeister sei an Gesetze gebunden, die Baugenehmigung fürs Kraftwerk erteilt, nur eine einzige Frage noch anhängig am Europäischen Gerichtshof und außerdem hätte der Rat vor Jahren einvernehmlich zur Flächenausweisung im Stummhafen entschieden. „Die Kirche ist an die Bibel gebunden, ich bin auf die Verfassung vereidigt."

Lünen drohe ein weiteres, neues Kraftwerk von Evonik, meinte Ingbert Kersebohm (Bündnis 90/Die Grünen) auf die Frage, wie es um den Klimawandel in der Stadt stehe. Das Unternehmen betreibe mit Trianel eine gemeinsame Stromleitungsgesellschaft, wolle also ans Netz.

Das sieht Annette Droege-Middel nicht so. Der Widerstand in der Stadt sei groß, „warum sollte Evonik in Lünen bauen wollen." Zumal dem Unternehmen für sein Kraftwerkspläne in Herne die Baugenehmigung vorliege.

Neugierig war man, was die Kandidaten zur Luftbelastung und zu den Messungen rund um Aurubis zu sagen haben. In Lünen seien die Grenzwerte der Stoffe, die krank machen, überschritten, sagte Kersebohm. „Wir wollen, dass die Grenzwerte eingehalten werden." Er begrüße die laufenden Investitionen an der Kupferhütte. „Ich bin mir sicher, dass Aurubis das schafft. Muss nur schnell gehen".

Amtsinhaber Stodollick und Annette Droege-Middel widersprachen. Grenzwerte würden nicht überschritten. Das habe auch das Landesumweltamt so festgestellt. Wer Behauptungen und Unterstellungen derart vermische, diskreditiere Firmen, so Stodollick.

Bei dem Geruch, der vor Tagen in Brambauer störend wahrgenommen wurde, handelte es sich um Kompostdünger, der auf ein Feld ausgefahren wurde, berichtete Kersebohm. Alles sei rechtens gewesen. Von Remondis, die regelmäßig als Verursacher verdächtigt werden, wenn es irgendwo stinkt, wünsche er sich eine offenere Öffentlichkeitsarbeit.

Viele Fragen drehten sich um die zunehmende Armut und die Zukunft der Kinder. „Erschreckend", so Droege-Middel. Es sei notwendig, dass alle Kinder in Lünen eine warme Mahlzeit bekämen. Als Bürgermeisterin würde sie sich für einen Kindergarten mit Betreuung von 7 bis 19 Uhr stark machen.

„Wir überlegen, in Ganztagsschulen und Einrichtungen, die eine Betreuung von mehr als 35 Stunden pro Woche anbieten, kostenlose warme Mahlzeiten durch die Stadt anzubieten", sagte Bürgermeister Stodollick.

Ingebert Kersebohm will Kindern in Schulen und Kindergärten schon morgens ein Frühstück ermöglichen.

In der Fußgängerzone habe man bettelnde Kinder gesehen. Was tun? Dieter God (Statt-Partei) empfahl, auf sie zuzugehen und zu gucken, was die Stadt tun kann. Die Schließung der Jugendzentren in den Stadtteilen bezeichnete er als Fehler.

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Bürgermeisterwahl | Politik

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