Frauenhaus in Lünen

Prüfauftrag:

Einrichtung zusätzlicher Schutzplätze für Frauen in Lünen zur Erweiterung des Platzangebots in den landesgeförderten Frauenhäusern, Einrichtung einer Beratungsstelle für weibliche Opfer von Gewalt und Verbesserung der Situation für wohnungslose Frauen

Beratungsfolge:

Ausschuss für Bürgerservice und Soziales am 27.05.2020

Haupt- und Finanzausschuss am 18.06.2020 

Sitzung des Rates am 25.06.2020

 

Sehr geehrter Herr Kleine-Frauns,

Antrag:

1. dem Kreis gegenüber den Bedarf zur Bereitstellung zusätzlicher Schutzplätze für Frauen in Lünen

2. eine Anlauf- und Beratungsstelle für Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt sind oder werden, in Lünen einzurichten.

3. konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der derzeitigen Situation wohnungsloser Frauen zu ergreifen.(Frauenhaus) zu erklären, gemeinsam ein Konzept zu entwickeln und entsprechende Fördermittel zu beantragen

Begründung:

Bereits im Jahr 2019 ist die prekäre Situation von Frauen im Nordkreis – insbesondere für Lünen- im frauenpolitischen Netzwerk „Ratsfrauentreff“ thematisiert und diskutiert worden. Aus diesem Forum heraus resultiert die o.g. Antragstellung aller im Rat vertretenen Fraktionen. 

1. Laut Zielvereinbarung über die Zukunftssicherung der Frauenhäuser in Nordrhein-Westfalen zwischen dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW, der Landesarbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege des Landes NRW und der Landesarbeitsgemeinschaft Autonomer Frauenhäuser NRW e. V. sollen bis Ende 2022 mindestens 50 zusätzliche Plätze für Frauen in landesgeförderten Frauenhäusern geschaffen werden. Möglich ist die investive Förderung nach Maßgabe der Wohnraumförderungsbestimmungen (WFB). In Betracht kommt sowohl eine Förderung für Neubauten als auch für Neuschaffungen im Baubestand.

Die vorhandenen Kapazitäten des einzigen Frauenhauses im Kreis Unna, das 1988 eröffnet wurde sind bei weitem nicht mehr ausreichend. Wünschenswert wäre eine Dependance oder eine zusätzliche selbstständige Einrichtung in Lünen. Bei Treffen mit der Geschäftsführung des Frauenforums im Kreis Unna e.V. wurde Zustimmung und Unterstützung im Falle einer ggf. möglichen Realisierung zugesichert.

2. Seit August 2017 bot die Frauen- und Mädchenberatungsstelle des Frauenforums im Kreis Unna zweimal monatlich eine Außensprechstunde für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen in den Räumen der Frühförderstelle in Lünen an. Diese wurde nach nur 2 Jahren wieder aufgegeben. Es ist dringend erforderlich, eine Frauen- und Mädchenberatungsstelle für Lünen vorzuhalten. Im Jahr 2018 z.B. gab es im Bereich der Gewaltkriminalität gegen Frauen 104 Fälle in Lünen und bei der sexualisierten Gewalt 69 Fälle. Das sind jedoch nur die, die zur Anzeige gekommen sind. Addiert man noch die Dunkelziffer, wird deutlich, wie hoch der Bedarf allein in Lünen ist.

3. Wie bereits im Punkt 1. der Antragsbegründung aufgeführt, betreibt das Frauenforum im Kreis Unna die einzige Übernachtungsstelle für Frauen im Kreis. In der Übernachtungsstelle in Lünen können Frauen nicht aufgenommen werden. Dort ist die Nachfrage in den letzten Jahren gestiegen. Der Platz im Frauenforum ist begrenzt und nicht mehr bedarfsgerecht, Frauen mussten auch dort abgewiesen werden. Das Problem ist der Sozialverwaltung der Stadt Lünen bekannt.

Fraktionen im Rat der Stadt Lünen

Sozialbericht

Antrag für die Sitzung des Ausschusses Bürgerservice und Soziales am 14.04.2016

Antrag:

Die Verwaltung wird beauftragt, den Bericht „Lünen in Zahlen – Daten zur sozialen Lage“ zu aktualisieren und dem Ausschuss für Bürgerservice und Soziales noch im Jahr 2016 vorzulegen.

Begründung:

Mit dem o.g. Bericht hat die Stadtverwaltung am 07.05.2014 erstmals eine Datengrundlage über die kleinräumige soziodemografische Struktur und deren Entwicklung in Lünen vorgelegt.

Die Verwaltung führte seinerzeit aus, dass der Bericht nicht als abschließende Beschreibung zu verstehen ist, sondern als Beginn eines Prozesses, die Bedingungen in Lünen realitätsnah abzubilden. Er versteht sich als Datengrundlage für die unterschiedlichsten politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in der Stadt. Ziel ist es, eine Grundlage für politische Richtungsentscheidungen in den unterschiedlichsten Handlungsfeldern zu schaffen und eine gemeinsame Bezugsgröße herzustellen. Es geht darum, u.a. die Fragen von Bildung, Stadt­entwicklung, Inklusion und Integration miteinander zu verknüpfen.

Um dem gerecht zu werden, führte die Verwaltung weiter aus, ist eine regelmäßige Berichterstattung beabsichtigt (VL 136/2012).

Der vorgelegte Bericht aus 2014 musste bereits mit Zahlen operiert, deren Erhebungsdaten zum Teil mehrere Jahre zurücklagen. Mit Blick auf die aktuellen Veränderungsprozesse in der Stadt wird es immer fragwürdiger auf der Grundlage von „veralteten“ Zahlen zu agieren oder zu reagieren. Besonders hinzuweisen ist auf den aktuellen Armutsberichts 2016 des DPWV, wonach die Stadtregion Dortmund, zu der auch Lünen zählt, besonders von einer fortschreitenden Verfestigung der Armut betroffen ist. Eine Aktualisierung der Lüner Zahlen ist zwingend geboten.

Mit freundlichen Grüßen

 

Eckhard Kneisel

Benedikt Wüstefeld

Grünes Büro

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