AK Jugend der Gesamtfraktion Bündnis 90/Die Grünen übt scharfe Kritik an Lüner Jugendarbeit

... Das hoch gepriesene LÜKAZ funktioniert als Jugendkulturhaus - aber als Jugendzentrum kann es nicht bezeichnet werden...

Mit dem Segen der großen Koalition von CDU und SPD und gegen die Stimmen von Bündnis 90/Die Grünen wurden im Jahr 2007 die Jugendzentren in allen Stadtteilen Lünens geschlossen. Unter dem massiven Druck der Haushaltskonsolidierung wurde ein neues Konzept "Jugendkulturhaus LÜKAZ" plus mobile Jugendarbeit (4 Streetworker und 11 mal ein Kurs wöchentlich Kinderangebote in 4 Stadtteilen) von der Verwaltung bei zahlreichen Gelegenheiten als "positiv", erfolgreich und sehr zufrieden stellend herausgestrichen.

Verschwiegen werden von den Verantwortlichen schwerwiegende Defizite, die vorhersehbar waren und im Laufe der vergangenen Monate immer öffentlicher wurden.

Viele Jugendliche suchen sich Straßentreffs unter Brücken, Torbögen und hinter dem Theater. Einkaufszentren, die bis 20 oder 22 Uhr geöffnet sind bieten zumindest eine beheizte Aufenthaltsqualität. Auch Streetworker haben die Kenntnis gewonnen, dass ein Großteil der Jugendlichen aus einkommensschwachen Familien das Kulturangebot im LÜKAZ aus Kostengründen nicht nutzen kann oder will. Das hoch gepriesene LÜKAZ funktioniert als Jugendkulturhaus - aber als Jugendzentrum kann es nicht bezeichnet werden. Jugendarbeit wird hier nicht oder nur unzureichend angeboten, weil das Raumangebot und eine personelle Betreuung nicht reicht. Schon kurz nach Beschlussfassung der Mehrheitspolitik erkannte der Leiter des Jugendamtes, dass mit dem neuen Konzept der Jugendarbeit in Lünen einige der Zielgruppen "unter den Tisch" fallen. Diese Zielgruppen sind hauptsächlich so genannte gefährdete Jugendliche, oft ethnische und soziale Randgruppen, die in die derzeitige Lüner Jugendarbeit nicht integriert, sondern ausgegrenzt werden.
Mehrräumige, mit pädagogischen Fachkräften besetzte Jugendzentren, in denen auch die Möglichkeit bestand, dass sich unterschiedliche Interessensgruppen räumlich getrennt aufhalten und entfalten können, wurden geschlossen. Waren bis 2007 die ehrenamtlichen Jugendangebote noch Zusatzangebote, müssen sie jetzt die Probleme auffangen, deren sich das städtische Jugendamt mit Hilfe der "großen Koalition" entledigt hat.

Angesichts einer soziologischen Entwicklung, die weiter in Richtung Armut geht; in einer Zeit, in der wir von der Verarmung der Mittelschicht sprechen ist es in hohem Maß verantwortungslos ein so einseitiges Jugendkonzept für Lünen zu fahren und dann noch von Erfolgen zu sprechen.

Nun soll der Planungsfehler "Umbau des LÜKAZ" 1,3 Millionen Euro kosten. 1,3 Millionen Euro für den Teil der Jugendlichen, der noch über ausreichend Taschengeld verfügt, das Angebot dort zu nutzen, der Rest muss draußen bleiben und zum Warmwerden Billigfusel trinken.

Die betroffenen Jugendlichen wehren sich auf ihre Weise. Genau die Probleme, vor denen Bündnis 90/Die Grünen eindringlich gewarnt haben, sind nun die Folge des Sparwahns: vermehrter Vandalismus, unkontrollierter Alkoholkonsum an öffentlichen, meist schlecht beleuchteten Plätzen, Schlägereien am Stadtbad und an Straßenbahnstationen. Mit diesen Problemen sind Streetworker hoffnungslos überfordert.

Die Umsetzung eines Konzeptes mit Jugendzentren, Streetworkern und ausreichenden finanziellen Mitteln ist unabdingbar und wurde von Bündnis 90/Die Grünen bereits im Jahr 2002 gefordert und in der Diskussion um die Schließung der Jugendzentren mehrfach wiederholt.

Die große Koalition in Lünen scheint andere Investitionsschwerpunkte zu haben.

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Jugend/Familie

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