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Grüne: "Die Zukunft ist erneuerbar"

Presseberict Ruhrnachrichten 27. Aug. 2010 / Beate Rottgardt Gegner kippten Kohle / Protest mit Schubkarren und Polo-Shirts, als Konvoi mit der Kanzlerin vorbei rauschte LÜNEN. 20 grüne Polo-Shirts mit dem gelben Rückenaufdruck "Die Zukunft ist erneuerbar" hat Ingbert Kersebohm, Ratsmitglied der Bündnis-Grünen. Damit wollen die Kraftwerksgegner der Kanzlerin bei ihrer Abfahrt den Rücken zuwenden.

Als Angela Merkel mit dem Konvoi auf der Frydagstraße an ihnen vorbei fährt, kippen die Kraftwerksgegner aber erst einmal sechs Schubkarren mit Kohle auf die Straße.

"Wir wollen damit zeigen, dass wir Kohle nicht wollen, dass wir lieber erneuerbare Energien möchten", erklärt Kersebohm.

Die Schubkarren aneinander gereiht, ergeben die Parole "Stopp Kohle". Diese Utensilien hatte Kersebohm von der Landeszentrale der Grünen in Düsseldorf nach Lünen geholt.

Schon gut zwei Stunden vor dem Eintreffen der Kanzlerin treffen die ersten Demonstanten unweit der Einfahrt aufs Trianelgelände ein. Die ganze Frydagstraße haben sie bereits mit Plakaten ausstaffiert, auf denen die Kanzlerin auf einem Dino reitet: "Energie-Reise zurück in die Steinzeit" steht darauf zu lesen.

(Anmerk. der Redaktion: Die Fotos gehören nicht zum Presseartikel der Ruhrnachrichten.)

Postkarten

Außerdem hat Kersebohm zahlreiche Postkarten mitgebracht, auf die die Demonstranten ihre Botschaft an die Kanzlerin schreiben können. "Ich habe die Adresse hier, werde die Karten frankieren und dann nach Berlin schicken", berichtet Kersebohm. Gerade noch rechtzeitig hat er die Genehmigung für die Demonstration beantragt: "Das musste man 48 Stunden vorher tun, wäre ich zehn Minuten später gekommen, hätte es nicht mehr geklappt", so der Grünen-Politiker.

Ein schwarzes Schild mit dem Aufdruck "der Letzte macht das Licht aus" und eine Strohpuppe im weißen Schutzanzug mit Gasmaske plazieren die Kraftwerksgegner in der Nähe der Einfahrt zum Gelände. Viele junge Leute sind gekommen. Aber auch ältere Demonstranten haben sich eingefunden.

Dazu Bürger, die einfach nur mal die Kanzlerin sehen wollen. Kurz, bevor sie kommt, sind auch SPD-Stadtverbandsvorsitzender Michael Thews und Grünen-Chefin Erika Roß vor Ort.

Kurz von 17 Uhr weisen die Polizeibeamten alle Journalisten und Demonstranten von der Straße. Denn der von einem Motorrad-Polizisten angeführte Kanzlerin-Konvoi rollt schon über die Frydagstraße. Die Kraftwerksgegner greifen zu ihren Schubkarren und dann rauscht der Konvoi vorbei und die Kohle wird auf die Straße geschüttet. Leider merken die Demonstranten erst danach, dass sie die Buchstaben in verkehrter Reihenfolge aufgebaut haben. Vermutlich hat die Kanzlerin das gar nicht mehr gesehen, so schnell ging es.

Die Vertreter der CDU um Fraktonsvorsitzende Annette Droege-Middel kommen etwas später - sehr fröhlich, denn sie haben Angela Merkel ja gerade live bei einem Treffen im "Lüner Brunnen" erlebt.

Kategorie

Kraftwerk/Energie

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