Menschenrechtsverletzungen - die Folgen des Kohleabbaus in Kolumbien

Nach Vortragsreise durch Europa: Yoe Arregoces in Lebensgefahr. Kolumbianischer Gemeindevertreter mehrfach bedroht. Köln, 18.01.2010. Die Meschenrechtsorganisation FIAN und das katholische Hilfswerk Misereor e.V. zeigen sich sehr besorgt über die Sicherheit des kolumbianischen Gemeindevertreters Yoe Arregoces. Dieser hatte im Oktober auf Einladung des Arbeitskreises Kolumbien & Kohle, MISEREOR und FIAN bei mehreren Veranstaltungen über die negativen Auswirkungen des Kohleabbaus durch das Unternehmen CERREJON in Kolumbien berichtet.

FIAN und Misereor hatten dabei auch auf die Zusammenhänge zwischen den Menschenrechtsverletzungen dort und den massiven deutschen Steinkohleimporten aus der CERREJON-Mine im kolumbianischen Departnent La Guajira aufmerksam gemacht.

Am 2. 3. und 8. Januar 2010 erhielt Yoe Arregoces Anrufe auf seinem Handy, in denen ihm mitgeteilt wurde, "dass er sterben werde, weil er so dumm und uneinsichtig sei." Außerdem wurde ihm mahe gelegt, " bei seinem Tun an seine Kinder und seine Mutter zu denken."

Wenige Tage vorher, am 29. Dezember 2009 hatte sich Herr Arregoces gemeinsam mit drei anderen Gemeindevertretern mit Vertretern der Kommunalverwaltung und des Cerrejon-Unternehmens getroffen, um über die Umsiedlung seiner Gemeinde Roche für die Erweiterung des Kohletagebaus zu sprechen. Bei diesem Treffen kritisierte er die Vorgehensweise des Unternehmens stark. Aus seiner Sicht setzt das Unternehmen die Umsiedlungspläne um, ohne die Einwände der Gemeindemitglieder zu berücksichtigen. Herr Arregoces hat als Vorsitzender des Gemeinderats bei solchen Treffen eine Schlüsselfunktion.

Er hat erstmals am 4. Januar die Drohungen gegen ihn bei den zuständigen lokalen und regionalen Menschenrechtsbehörden angezeigt und das Unternehmen CERREJON informiert. Nach wie vor gibt es keine konkreten Hinweise auf ernsthafte Ermittlungen, geschweige denn Ermittlungsergebnisse. "Die sozialen Bewegungen in Kolumbien stehen unter einem enormen Druck. Vergleichbare Drohungen sind in Kolumbien schon sehr oft in die Tat umgesetzt worden. Aus diesem Grund fordern wir die kolumbianischen Behörden dringend auf, konkrete Maßnahmen zum Schutz von Yoe Arregoces und zur Ermittlung der Täter zu ergreifen", so Susanne Breuer, Kolumbienreferentin bei Misereor.

Während die Gemeinden im Umfeld der Mine unter der starken Verschmutzung von Luft und Wasser leiden und die Umsiedlung der Gemeinden nur sehr schleppend voran geht, exportiert das Unternehmen nach eigenen Angaben über 40 Prozent der geförderten Kohle nach Europa - einen Großteil davon nach Deutschland. "Beim Import von Rohstoffen spielen Menschenrechtsstandards praktisch keine Rolle und das, obwohl die Menschen in den Abbaugebieten oft genug ihr Leben aufs Spiel setzen, wenn sie den Erhalt ihrer Lebensgrundlagen einfordern. Die Bundesregierung ist verpflichtet, die Menschenrechte zu respektieren, zu schützen und zu ihrer Gewährleistung beizutragen. Wir fordern sie daher auf, ihre diplomatischen Möglichkeiten zu nutzen, um das Leben von Yoe Arregoces zu schützen und eine faire und gerechte Umsiedlung der betroffenen Gemeinden sicherzustellen" so Sebastion Rötters, Bergbau-Referent von FIAN Deutschland.

Kontakt:

Sebastian Rötters, Referent für Bergbau, Eilaktionen, FIAN- Deutschland e.V.,
mob. 0163-477 27 58

Susanne Breuer, Länderreferrentin Kolumbien, Bischöfliches Hilfswerk Misereor e.V.
tel. 0241 442 242

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Kraftwerk/Energie

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