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Nichts zu bemerken von politischem Desinteresse bei Schülern der KKG

Mit großem Interesse verfolgten die Schülerinnen und Schüler der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in Lünen-Süd die Vorstellung der Parteien, die sich am Sonntag bei der Kommunalwahl in Lünen zur Wahl stellen. Deutlich merkten die Politiker, wann ihre Aussagen bei den Jugendlichen ankamen oder sie mit ihrer Ansicht auf Widerstand stießen. SPD und CDU hatten keinen leichten Stand bei den Themen Kraftwerk, Schließung der Jugendeinrichtungen und der Bäder. Wir denken, dass die Presseberichte die Wahrnehmung der Jugendlichen zu dieser Veranstaltung nicht  wiederpiegeln und nicht dazu bewegen aufkeimendes Interesse an Politik weiter zu verfolgen. Schade. Anbei die Presseberichte von Westfälischer Rundschau und den Ruhrnachrichten.

28.08.09 –

Ruhrnachrichten siehe unten

Westfälische Rundschau 28. 08.09, Martina Ulpts

Schüler fragten - Politiker antworteten

Sieben Kandidaten verschiedener Lüner Parteien bei Podiumsdiskussion in der Käthe-Kollwirz-Gesamtschule

Lünen-Süd. Rund 300 Schülerinnen und Schüler nutzten (trotz) hochsommerlicher Temperaturen gestern Nachmittag im Rahmen einer Podiumsdiskussion in der Aula der Käthe-Kollwirz-Gesamtschule die Gelegenheit, vor der Wahl noch einmal persönlich mit sieben Politikern der Lüner Parteien zu sprechen.

Wer nun erwartet hatte, dass die Schüler der 10. bis 13. Klassen den Politikern einmal richtig  "auf den Zahn fühlen" würden, wurde enttäuscht. Die Fragen drehten sich hauptsächlich um die bekannten Wahlkampfthemen, auch wenn der Schwerpunkt sicherlich im Bereich der Jugendarbeit lag. "An der Jugend darf man nicht sparen", erklärte Ingbert Kersebohm (Bündnis 90/Grüne). Die jungen Leute wollten wissen, warum die Jugendzentren in den Ortsteilen geschlossen wurden und bei der Jugendarbeit gekürzt wurde. Achim Schwarz (SPD) verwies auf die damals äußerst defizitäre Haushaltslage und die geringe Frequentierung der Jugendzentren. Durch die Einrichtung des Lüner Kultur- und Aktionszentrums Lükaz habe man einen zentralen Veranstaltungsort geschaffen. "Wir sparen an Mauern, nicht an Menschen", so Schwarz. Alle Mitarbeiter seien auch weiterhin - teilweise als Streetworker - beschäftigt, man habe nur Gebäude eingespart. Im vergangenen Jahr hätten 70 Musikevents im Lükaz stattgefunden, zu denen bis zu 199 Menschen kamen. Dieser große Zuspruch habe dau geführt, das Lükaz zu erweitern. so dass es nach dem Umbau, der monentan vonstatten geht, bis zu 500 Menschen Platz böte. Auf den Einwurf eines jungen Mannes, das sei ja alles ganz schön, nur die Busverbindungen seien für viele Schüler zu teuer, wurde nicht weiter eingegangen. Prof. Dr. Johannes Hofnagel (GFL) zu Schließung der Jugendzentren: "Eine klare Fehlentscheidung". Die Einsparungen durch die Schließungen beliefen sich nur auf rund 150 000 Euro, weit weniger als ursprünglich angenommen. Da würde er lieber das Zentralbad streichen und das Einsparpotential durch Sanierungen der vorhandenen Bäder in Höhe von acht bis zehn Millionen Euro anderweitig nutzen. Auch die 710 000 Euro für den Bau der Lippekaskade würde er anderweitig investieren. Michael Folchmann (UWG) hätte mehr Personal in den Jugendzentren eingesetzt. statt sie zu schließen. Im Bereich der Jugendarbeit müssten neue Wege beschritten werden. Hier sei Zusammenarbeit mit Stadt, Politik und Privatleuten gefragt. Michael Zawisch (CDU) wies darauf hin, dass es über 470 dezentrale Angebote der Stadt gegeben habe.

Großen Zuspruch bei den Schülern fand das klare Nein der GFL bezüglich der Kohledraftwerke. Und Ingbert Kersebohm erntete für seine Ankündigung, er werde Klage beim Europäischen Gerichtshof einreichen, sobald er die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung habe, großen Applaus von den jungen Leuten. Die Frage eines Schülers "Wo bleiben denn eigentlich unsere Laptops, die man uns vor drei Jahren versprochen hatte" blieb unbeantwortet.

 

Ruhrnachrichten 28. 08. 09

Lange Rede, kurzer Prozess

Käthe-Kollwitz-Gesamtschule lud zur politischen Diskussion ein

Lünen-Süd. Da sage noch einmal einer was von Wahlmüdigkeit und politischen Desinteresse unter Jugendlichen. Proppewoll war gestern die Aula der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule. Vertreter der Parteien hatten sich angesagt, um zu werben für sich und ihre Politik.

Ins Schwitzen kam die Politerriege nicht, höchstens angesichts der Hitze in der Aula. Ansonsten waren die Themen der Jugendlichen auch die, die ansonsten in den letzten Wochen immer wieder die politischen Diskussionen dominierten: der Bau des Kraftwerks, der Bau des neuen Lippe Bades bzw. die Schließung der Kleinschwimmhallen oder die Diskussion um die Zentralisierung der Jugendarbeit im Lükaz.

Und auch hier lief ihnen die Zeit davon, so emsig sich die beiden Jungs aus der Jahrgangstufe 13 auch um eine zügige Moderation mühten. Gnadenlos mahnte der immer wieder klingende Schulgong an die fortschreitende Zeit. Manch ein Schüler war dann konsequent: Als zum Beispiel Dieter God bei seinen Ausführungen über das Für und Wider des neuen Bäderkonzepts bei allgemeinen Fragen der Straßenverkehrsführung angekommen war, rief der laut: "Das reicht". Den ersten deutlichen Zwischenruf hatte sich bereis Achim Schwarz wegen zu "langen Quatschens" eingehandelt. Während die Parteien für ihre Positionen warben, gab's aber nicht nur Kritik, sondern auch Beifall. Viele Freunde fand die Position all derer, die sich gegen den Bau des Kraftwerks stellten. Im Zusammenhang mit der Diskussion über die Jugendpolitik äußerte sich eine Schülerin ganz grundsätzlich: Wir sind immer ein Problem, egal wie wir uns verhalten, egal, wo wir uns treffen." Auf dem Podium saßen Michael Folchmann (UWG), Michael Zawisch (CDU), Ingbert Kersebohm (Grüne), Hubert Walnsch (FDP), Achim Schwarz (SPD), Johannes Hofnagel (GFL) und Dieter God (Satt-Partei).

Kategorie

Jugend/Familie | Politik

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