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Mit ihrem Haushaltspoker haben sich große Teile der SPD und CDU verzockt und dort den Rotstift angesetzt, wo es um das Herzstück der Stadt geht, im Jugend- und Familienbereich. Doch gerade dieser sollte Parteien, die in ihrem Namen „christlich" und „sozial" tragen und die der Stadt Lünen das Prädikat „familienfreundlich" zusprechen, besonders wichtig, wertvoll und unantastbar sein.
Gleichwohl bestimmten sie per Ratsbeschluss im Mai 2010, dass ca.1 Mio. Euro bei den Hilfen zur Erziehung eingespart und der Ausbau der U3-Plätze empfindlich zurückgefahren werden soll.
Bündnis ´90/ Die Grünen stemmten sich vehement gegen die Beschlüsse und wurden deswegen beschimpft und verbal an die Wand gestellt.
Nun zeigt sich die Wahrheit: vor drei Wochen musste der Bereich Hilfen zur Erziehung um mehr als 1 Mio. Euro wieder aufgestockt werden, weil sich der Sparbeschluss als völlig unrealistisch und kurzsichtig herausgestellt hat.
Das Gleiche trifft nun auch auf den zurückgefahrenen U3 Ausbau zu. Mit dem Argument „Der Bedarf für U3-Betreuung sei in Lünen nicht gegeben" wurden die Argumente der Grünen ausgeknockt. Die Realität jedoch spricht eine andere Sprache. Statt hinzuhören, zu reagieren und verantwortungsbewusst zu handeln, versuchen sich die für den damaligen Beschluss Verantwortlichen über ein „aktuelles" Zahlenspiel aus der Affäre zu ziehen. Die FDP geht sogar so weit zu sagen, sie sähe „den großen Bedarf noch gar nicht", die CDU will „zunächst die weitere Entwicklung abwarten" und die Linken sehen Lünen „noch nicht auf einem entwickelten Wege (...) wo viele Mütter Beruf und Kindererziehung unter einen Hut bringen wollen". Anmeldezahlen in den Tageseinrichtungen sprechen aber eine ganz andere Sprache.
Es bleibt zu hoffen, dass mehr Lüner Politiker der Realität ins Auge sehen, die Fakten nicht länger verleugnen, den Beschluss der Reduzierung des Ausbaus an U3-Plätzen überprüfen und diesen am Bedarf orientieren. Die Schnäppchenmentalität - wir machen nur das, für das es gerade Fördergelder gibt - muss aufgegeben werden, weil sie unsere Stadt weiter ins soziale Abseits führen würde.
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