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Begrüßung: Erika Roß, Parteisprecherin
Sehr geehrte Gäste, meine Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde.
Wir, die Partei von Bündnis 90/Die Grünen, freuen uns, Sie heute hier im Cineworld begrüßen zu können. Uns ist es – zwar etwas kurzfristig – gelungen, Ihnen einen Film zeigen zu können, der sich – passend zur derzeitigen weltweiten Finanzkrise - mit dem Weg des Geldes befasst. Den Weg auch unseres Geldes in Form unserer Steuergelder oder unserer noch so kleinen Spareinlagen.
„Let‘s make Money“ folgt dem Weg unseres Geldes, dorthin wo spanische Bauarbeiter, afrikanische Bauern oder indische Arbeiter unser Geld vermehren und selbst bettelarm bleiben. Der Film zeigt uns die gefeierten Fondsmanager, die das Geld ihrer Kunden jeden Tag aufs Neue anlegen. Zu sehen sind Unternehmer, die zum Wohle ihrer Aktionäre ein fremdes Land abgrasen, solange die Löhne und Steuern niedrig und die Umwelt egal ist. Laut Filmbeschreibung sollen wir die allgegenwärtige Gier und die damit verbundene Zerstörung, die mit unserem Geld angerichtet wird, erleben.
Dem Filmemacher Erwin Wagenhofer fiel vor Jahren der Werbespruch einer Bank auf, der lautete „Lassen Sie Ihr Geld arbeiten“. Wenn man über diesen Werbespruch nachdenkt, kommt man schnell zu der Erkenntnis, dass das ein unfassbarer Schwachsinn ist. Geld kann nicht arbeiten. Arbeiten können Menschen, Maschinen und vielleicht noch Tiere.
Erwin Wagenhofer wollte aber selbst sehen, wie das konkret aussieht: Was passiert, wenn unser Geld, das Kapital, arbeiten soll. Meistens funktioniert das über Ausbeutung, das war sein Ausgangspunkt.
Man mag sich fragen, was das mit uns persönlich zu tun hat. Es hat sehr wohl viel mit uns zu tun, denn wir alle sind Aktionäre, ob wir Aktien besitzen oder nicht. Spätestens über unsere Pensionsfonds fließt das Geld in sogenannte Fonds und wird dort vermehrt – oder auch nicht. Momentan – aufgrund der weltweiten Finanzkrise – sehen wir, wie es nicht vermehrt, sondern vernichtet wird. Und letztlich ist es immer auch das Geld der sogenannten „kleinen Leute“, der ganz einfachen Menschen.
Erwin Wagenhofer sagt – und dem schließen sich viele Wirtschaftswissenschaftler an – „Die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts ist neben den Umweltproblemen ganz sicher die Verteilungsproblematik. Wenn die Ressourcen nicht gerechter – von gerecht ist seiner Meinung nach keine Rede – verteilt werden, wird’s riesige Probleme geben.“
Wir hatten auch noch keine Gelegenheit, den Film zu sehen und können uns bis jetzt nur ein Bild über die Filmkritiken und den Trailer machen.
Ob wir mit dem Filmemacher Erwin Wagenhofer gleicher Meinung sind und ob wir den Weg auch unseres Geldes erkennen, können wir letztendlich erst nach dem Ansehen des Filmes beurteilen.
Wir würden uns deshalb freuen, wenn Sie und Ihr nach dem Film noch Zeit habt, mit uns gemeinsam im Foyer Gedanken auszutauschen.
Nun freue ich mich ganz besonders wieder mal sagen zu können: Film ab!
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