Die Bevölkerung geht deutlich zurück. Wir werden weniger, wir werden älter, und die Wohnansprüche differenzieren sich!
Auf diese demografischen Veränderungen muss auch die Stadtentwicklungspolitik in Lünen reagieren. Alles Andere wäre kontraproduktiv.
Das vorgelegte Handlungskonzept Wohnen, Teilkonzept neue Wohnbauflächen, liefert hier wichtige Ansatzpunkte, jedoch müssten diese dringend weiterentwickelt werden. Stattdessen spiegelt die neueste Beschlussvorlage die Konzeptlosigkeit von SPD und CDU wider. Die Devise lautet: Weiter wursteln, wie bisher, ohne Strategie fürs Ganze und sich zufälligen Einzelinteressen anpassen. Das ist Realitäts-, Politik‑ und Planungsverweigerung pur!
Unsere Vorschläge für eine zukunftsfähige Wohnbauflächenpolitik in Lünen sind:
1. Die Wohnbauentwicklung ist auf die lokalen Bedarfe in den Stadtteilen auszurichten. Dabei ist die Flächenpolitik als Instrument des sozialen Ausgleichs in der Stadt zu nutzen.
2. Lücken im Siedlungsgefüge sind vorrangig zu schließen. Die Wiedernutzung von baulich erschlossenen Flächen hat Priorität. Bestehende Infrastrukturen sind zu nutzen, anstatt weiter in die Fläche zu gehen.
3. Nicht nur junge, gutverdienende Kleinfamilien, sondern auch Singles und Paare jeden Alters kommen als Investoren für Wohnungsbau in Betracht. Folglich sind Angebote für unterschiedliche Wohnformen zu schaffen.
4. Im Neubaubereich sind zukunftsweisende und nachhaltige qualitative Standards zu schaffen. Zu nennen sind hier in erster Linie Barrierefreiheit und Energieeinsparung.
5. Von 35 untersuchten Flächen des gültigen Flächennutzungsplans wurden nur vier potenzielle Wohnbauflächen ökologisch hoch bewertet. Wir nennen hier vor allem die Laakstraße. Dieser Bereich ist Teil eines regionalen Biotopverbundsystems. Hier leben zahlreiche seltene Tiere und Pflanzen, darunter z.B. der Steinkauz. Die Artenvielfalt, die Gewässernähe zum Krempelbach, die Obstwiesen und Heckenstrukturen machen den Bereich zum stadtökologischen Kleinod. Viele Menschen aus der dicht besiedelten Nachbarschaft suchen hier Erholung.
Bündnis90/Die Grünen können einer konzeptlosen Stadtentwicklungspolitik, die die Realität konsequent ignoriert, nicht zustimmen. Wir fordern Politik und Verwaltung auf, die notwendigen Konsequenzen aus den eigenen Untersuchungen zu ziehen und die Aktivitäten zur Bebauung der Laakstraße einzustellen.
Von Franziska Brantner und Sven Giegold
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