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Luft in Lünen

22.11.12 –

In Vorbereitung der Informationsveranstaltung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz haben B90/Grüne die verfügbaren Datenreihen der letzten acht Jahre ausgewertet. Hierbei zeigt sich das folgende „globale“ Bild:

 

  • Der Staubniederschlag liegt zwar in jedem Jahr unter dem Immissionswert der TA Luft 2002 von 0,35 g/(m²*d), aber er STEIGT nahezu kontinuierlich an. In 2011 wurde die höchste Staubbelastung während der gesamten Messperiode ermittelt. Der aktuelle Wert liegt um 40% über dem Messergebnis von 2004.

 

  • Die Belastungen durch Cadmium, Eisen und v.a. Nickel STEIGEN kontinuierlich an.

 

  • Lediglich die Belastung durch Arsen sinkt, während die Belastungen durch Kupfer, Zink und Blei indifferent sind, allerdings auf einem nach viel zu hohen, unakzeptablen Niveau.

  • Die Immissionswerte der TA Luft 2002 werden von den gemittelten Jahresmittelwerten für Blei, Arsen und Nickel im Grunde JEDES Jahr überschritten, bei Nickel sogar um das Dreifache!

  • Für Kupfer und Zink gibt die TA Luft 2002 keine Immissionswerte an, aber die von MüllerBBM herangezogenen Beurteilungswerte im Genehmigungsverfahren für „microca“ werden um ein Vielfaches überschritten – bei Zink um fast das Doppelte, bei Kupfer sogar um das Achtfache.
  •  Für Eisen gibt die TA Luft 2002 keine Immissionswerte an. Wir haben interessehalber einmal die Eisengehalte im Lüner Staubniederschlag in % ermittelt. Am Messpunkt LÜNE 001 beträgt der Eisengehalt im Staubniederschlag im Jahresmittel 3,7%.

 

Die Luftbelastung führt zu einer gesundheitlichen Belastung in der Bevölkerung. Zu einer Belastung der Gewässersysteme und des Bodens. Die Bodenanalysen für das BImSchG-Genehmigungsverfahren des AURUBIS-KRS-plus, weisen an einigen Stellen in Lünen so hohe Konzentrationen von Metallen im Boden aus, dass es sich dort möglicherweise lohnen könnte, Kupfer und Zink, ggf. auch Eisen direkt aus dem Boden zurückzu­gewin­nen.

 

B90/Grüne werden diesen Zustand nicht akzeptieren. Wir fordern die verantwortlichen Behörden auf, unverzüglich Maßnahmen einzuleiten, die Luftbelastungen in Lünen nachhaltig zu senken. Wenn sich Prognosen und Annahmen, die der Genehmigung von Produktionserweiterungen zugrunde gelegt wurden nun als unrealistisch erweisen, sind hieraus Konsequenzen zu ziehen. Wir wiederholen unsere Forderung nach einem Luftreinhaltekonzept und nach Sofortmaßnahmen in Form von Auflagen für besonders stark emittierende Industriebetriebe sowie einem Genehmigungsstopp für zusätzliche Emittenten.

 

 

Eckhard Kneisel

Kategorie

Umwelt/Schadstoffe

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