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Das vorgelegte Handlungs­konzept Wohnen...

Die bisherige Wohn­bau­flächen­politik in Lünen ist aus unserer Sicht schon seit vielen Jahren verfehlt und bedarf dringend einer Neuausrichtung. Die Annahmen zur Bevölke­rungs­entwicklung, die der Neuaufstellung des Flächen­nutzungs­plans zugrunde lagen, sind von der Realität widerlegt worden

27.08.10 –

Die Bevölke­rung geht deutlich zurück. Wir werden weniger, wir werden älter, und die Wohn­ansprüche differenzieren sich!
Auf diese demografischen Veränderungen muss auch die Stadt­entwicklungs­politik in Lünen reagieren. Alles Andere wäre kontra­produktiv.

Das vorgelegte Handlungs­konzept Wohnen, Teilkonzept neue Wohnbauflächen, liefert hier wichtige Ansatz­punkte, jedoch müssten diese dringend weiterentwickelt werden. Statt­dessen spiegelt die neueste Beschluss­vorlage die Konzept­losigkeit von SPD und CDU wider. Die Devise lautet: Weiter wursteln, wie bisher, ohne Strategie fürs Ganze und sich zufälligen Einzel­interessen anpassen. Das ist Realitäts-, Politik‑ und Planungs­verweigerung pur!

Unsere Vorschläge für eine zukunftsfähige Wohnbauflächenpolitik in Lünen sind:

1.  Die Wohnbauentwicklung ist auf die lokalen Bedarfe in den Stadtteilen auszurichten. Dabei ist die Flächen­politik als Instrument des sozialen Ausgleichs in der Stadt zu nutzen.

2.  Lücken im Siedlungs­gefüge sind vorrangig zu schließen. Die Wiedernutzung von baulich erschlossenen Flächen hat Priorität. Bestehende Infrastrukturen sind zu nutzen, anstatt weiter in die Fläche zu gehen.

3.  Nicht nur junge, gutverdienende Kleinfamilien, sondern auch Singles und Paare jeden Alters kommen als Investoren für Wohnungsbau in Betracht. Folglich sind Angebote für unterschiedliche Wohnformen zu schaffen.

4.  Im Neubaubereich sind zukunftsweisende und nachhaltige qualitative Standards zu schaffen. Zu nennen sind hier in erster Linie Barriere­freiheit und Energie­einsparung.

5.  Von 35 untersuchten Flächen des gültigen Flächen­nutzungs­plans wurden nur vier poten­zielle Wohnbauflächen ökologisch hoch bewertet. Wir nennen hier vor allem die Laakstraße. Dieser Bereich ist Teil eines regionalen Biotop­verbund­systems. Hier leben zahl­reiche seltene Tiere und Pflanzen, darunter z.B. der Stein­kauz. Die Arten­viel­falt, die Gewässer­nähe zum Krempelbach, die Obstwiesen und Hecken­strukturen machen den Bereich zum stadt­öko­logischen Kleinod. Viele Menschen aus der dicht besiedelten Nachbarschaft suchen hier Erholung.

Bündnis90/Die Grünen können einer konzeptlosen Stadt­ent­wicklungs­politik, die die Realität konsequent ignoriert, nicht zustimmen. Wir fordern Politik und Verwaltung auf, die notwendigen Konsequenzen aus den eigenen Untersuchungen zu ziehen und die Aktivitäten zur Bebauung der Laakstraße einzustellen.

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