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26.06.10 –
30 Jahre Grüner Ortsverband 26.06.2010
Meine sehr geehrten Gäste,
liebe Wegbegleiter, sehr geehrte Preisträger der vergangenen Jahre,
liebe Freundinnen und Freunde
Wir sind hier heute mit Ihnen/ euch zusammen gekommen, um - auf den Tag genau - die Gründung des Ortsverbandes der Grünen am 26.06.1980 zu feiern.
Nachdem die Bundespartei die Grünen bereits am 13. Januar 1980 in Karlsruhe gegründet war, beschlossen in Lünen damals überwiegend junge Menschen, sich der alternativen Politik der Grünen zu verschreiben. Der dringende Handlungsbedarf „Die Welt lebenswerter machen" wurde zu einem der grünen Ur-Themen. Bereits in den 70erJahren gründeten sich zahlreiche Bürgerinitiativen: gegen Schaumberge auf den Flüssen, aus der Angst vor dem radioaktiven Supergau mit den Anti-Atom-Gegnern, den Pazifisten mit der Friedensbewegung, den Frauenrechtlerinnen und den diskriminierten Minderheiten der damaligen Gesellschaft.
Gründungsmitglieder in Lünen waren damals: Anette Dubois als Sprecherin, Ralf Feuerbaum als Schriftführer und Gesine Sundermann als Kassiererin. Die Gründungsversammlung fand im Restaurant „Kilians Mühle" statt.
In der Juni-Sitzung 1983 stand in Lünen nun 3 Jahre nach der Gründung die Frage auf der Tagesordnung: Macht es Sinn zur Kommunalwahl 1984 anzutreten? Die Antwort war ja und 5 junge Menschen zogen in den Rat der Stadt Lünen ein: Klaus Nigge, Martin Schult, Robert Weiss, Udo Lenz und Gesine Sundermann. Bis auf Udo Lenz leben noch alle in Lünen.
Vier Trauerweiden haben sie damals in Lünen zwischen Lippebrücke und Kurt-Schumacher-Straße gepflanzt, um den Einzug in den Lüner Rat zu besiegeln. Drei davon stehen noch an Ort und Stelle, Klaus Nigge hält heute noch ein wachsames Auge darauf.
Bei meinen Recherchen zu dieser Ansprache bin ich auf 4 alte Parteiordner gestoßen. Viele der damaligen Protokolle unterscheiden sich nur wenig von den heutigen. Die Themen wie Umweltskandale, soziale Gerechtigkeit und Spardebatten gehen den Grünen einfach nicht aus. Immer noch sind wir die Oppositionellen, SPD und CDU - manchmal mit anderem Gefolge und nun in großer Koalition - die politischen Gegner. Andernorts sieht das manchmal anders aus, in NRW will die SPD mit den Grünen sogar eine Minderheitenregierung wagen.
In der Literatur habe ich nach Anhaltspunkten für eine Analyse nach 30 Jahren Grüne gesucht. Zu meinem großen Erschrecken habe ich feststellen müssen, dass sich ein ganzes Heer von Politikwissenschaftlern/ Politikwissenschaftlerinnen, Historikern und Historikerinnen, Ex-Grünen und amtierenden Grünen mit einer solchen Analyse sogar beruflich befassen. Die Überschrift meiner Analyse zum 30jährigen Bestehen unseres Ortsverbandes sollte lauten:
Die Grünen, wie sie wurden, was sie sind.
Das hätte aber zur Folge gehabt, dass Sie, liebe Gäste und Freundinnen und Freunde, mir jetzt hätten mindestens 2 Stunden zuhören müssen. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, keine illustrierte Zeittafel über 30 Jahre Grüne zu erstellen, Ihnen/ euch:
- keinen kurzen Überblick zu geben über grüne Strukturen,
- keinen Einblick in Richtungskämpfe zwischen Realos und Fundis oder dem immerwährenden Reform- und Dialogprozess in dem wir Grünen immer noch leben,
- keine Entwicklungsgeschichte von Turn- oder Birkenstockschuhen und Baumwollpullovern,
- keine Nachbearbeitung oder Erklärungsversuche von Rotationsverfahren,
- keine Erklärung der Mitgliederstrukturen und keine Erklärung darüber, ob ein grünes Parteibuch nützlich ist - oder eher nicht,
- keine Erklärungsversuche der grünen Partei bei- oder auszutreten, denn nicht alle konnten den langen Weg der Partei mitgehen,
- kein Klagen über das grottenschlechte politische Klima in Lünen.
Denn - wir sind heute mit euch zusammengekommen, um ausschließlich 30 Jahre Grüne in Lünen zu feiern. Also werde ich mich auf das Wesentliche beschränken, was ich auch viel besser kann, als lange Reden halten.
Trotzdem oder gerade deshalb möchte ich aber die Gelegenheit nehmen, vielen Menschen zu danken, die uns über 30 Jahre Lüner Kommunalpolitik begleitet haben. Oft war das ganz und gar nicht einfach - aber durchaus spannend. Für uns Grüne eine Lebenserfahrung, die wir nicht missen möchten.
Wie auch andere Parteien hatten wir über längere Zeit Nachwuchssorgen. Deshalb sind wir von ganzem Herzen Stolz über unseren Nachwuchs „die Grüne Jugend", die sich als selbstständiger Ortsverein dieses Jahr gegründet hat.
Damit wir Zeit haben, gebührend zu feiern, möchte ich schließen mit einem Zitat von Claudia Roth zum 30jährigen Bestehen der Bundespartei:
„Wir müssen radikal im Denken bleiben, über Grenzen, über Mauern hinweg. Wir müssen noch lauter werden, angesichts der Herausforderungen des Klimawandels und der dürftigen Ergebnisse der Kopenhagener Konferenz. Die Herausforderungen für die Politik sind vielleicht größer als jemals zuvor. Und dafür braucht es uns Grüne noch stärker und auch konsequenter."
Erika Roß, Parteisprecherin
Kategorie
Politik
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